Sie blicken auf das Dorf Ottfingen. Von weitem sieht man vor allem die neue Kirche aus dem Jahre 1923, die alte Kapelle aus dem 13. Jhd. liegt versteckt im Ortszentrum.
Die „Alte Kapelle“ ist das älteste Gebäude in Ottfingen. Ihr Turm ist im romanischen Stil, das Kirchenschiff im gotischen Stil errichtet. Die alte Glocke trägt die Inschrift:
„Anna es der Namen min und Mara deir Jouffer fin MXICCCCC“ (1489).
Den Hochaltar, der aus dem Jahre 1666 stammt, schmückten mehrere Gemälde des Malers Peter Hüser (*1710). Im Altar wurde ein sogenannter Hubertusschlüssel aufbewahrt, der dem Heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jagd, geweiht war.
Es handelt sich um ein verbreitetes Instrument des religiösen Aberglaubens, das die Form eines Schlüssels oder Nagels hatte. Es sollte Menschen vor Hundebissen und Haustiere vor Tollwut schützen. Dazu wurde der Schlüssel in einem Kohlepfännchen zum Glühen gebracht und damit die Stirn gebrannt.
Auch bei von tollwütigen Tieren gebissenen Menschen fand er Verwendung. In diesem Falle wurde mit dem glühenden Hubertusschlüssel die Bisswunde ausgebrannt.
Ottfingen soll schon im 11. Jhd. entstanden sein, in einer Zeit also, für die auch einige der frühesten Rennöfen des Wendener Landes archäologisch nachweisbar sind.